Was ist Garten im Quadrat oder Gärtnern im Quadrat oder squarefoot Gardening?
Die Grundidee ist ganz einfach, Gemüse auf möglichst kleiner Fläche anbauen, dabei guten Ertrag erzielen, wenig Wasser und Ressourcen verbrauchen und aufgrund der Kompaktheit des Gartens im Quadrat wenig Zeit mit Jätearbeiten zu verschwenden. Dieses System ermöglicht einen Gemüsegarten auch auf Balkonen und in Bereichen, wo man sonst nicht an Gemüseanbau denkt. Wichtig ist den Garten im Quadrat richtig planen, da muss ich mich immer ein wenig beherrschen, denn ich lege gerne einfach mal so spontan los.
Im Rahmen einer Blogchallenge bin ich auf das Thema gestossen und war gleich fasziniert.
Tanja Tomaske hat dazu eine sehr informative Homepage mit Blog.
Das Standardwerk zum Thema ist von Mel Bartholomew – hier ein schöner Artikel aus der NY Times zu seinem Todestag 2016, frei übersetzt from lattice to lettuce = > vom Raster zum Rettich!
“ … a construction engineer who turned lattice into lettuce by popularizing a gridlike framework for what he called square foot gardening.“
Ich habe mir die neueste Fassung als E-Book gekauft.
Ein Garten im Quadrat, also ein quadratisches Gemüsebeet nach den SFG-Prinzipien, ist eines meiner zwei großen Gartenprojekte in diesem Jahr. Ich werde diesem einen Quardatmeter eine Blogartikelserie widmen.
mein Jahresplan
- Phase 1 – die Planung
- Phase 2 – der Beetbau
- Phase 3 – die Bepflanzung
- Phase 4 – das Wachsen
- Phase 5 – die erste Ernte
- Phase 6 – Folgekultur
- Phase 7 – mein Fazit
Phase 1 – Einführung und Planung
Wer sich mit dem Thema Garten im Quadrat beschäftigen möchte, dem empfehle ich oben genannte Quellen.
Warum habe ich mich dazu entschieden?
In meinem Garten gibt es Obst, Beeren, Weinreben, Kräuter und viele Stauden. Ein naturbelassener Berggarten.
Aufgrund der Hanglage kann ich nicht so einfach ein Gemüsebeet hinein planen, außerdem finde ich, dass das Ganze gut aussehen muss. Irgendwo zwischendrin einen Brokkoli pflanzen, macht für mich keinen Sinn. Ich denke in Gartenräumen.
Bei meinen Gemüseexperimenten habe ich es in Kübeln und Kästen auf dem Balkon probiert, mit Tomaten und Chillies und ein paar Kürbissen und ein halbherziger Versuch mit Artischocken im Beet.
Ich habe nicht unendlich viel Zeit, der Garten ist nicht mein einziges Hobby. Mein Hauptgarten braucht sehr viel Aufmerksamkeit. Im Frühjahr und im Herbst sind wir immer länger auf Reisen. Also soll ein kleines, wenig aufwendiges Gemüsebeet her, das auf minimaler Fläche guten Ertrag liefert, pflegeextensiv ist und zudem noch cool ausschaut. Die Bilder, die ich bei der Lektüre zu diesem Thema sah, haben mich total begeistert. Ich mag Prinzip einer strengen, formalen Ordnung, das tut dem Chaos in meinem Naturgarten gut.
Im ersten Schritthabe ich mir überlegt, welche Gemüse ich anbauen möchte. Beim quadratischen Gemüsebeet liegt das Maß zwischen 1 m und 1,20 je Seitenlänge Warum dieses Maß, weil man dabei von allen Seiten gut ran kommt!
Man gestaltet mit einem 16er Raster, deshalb stehen auf meiner Wunschliste nun 16 Gemüsesorten.
Hier meine Wunschliste:
- Wild/Freilandtomate
- Blaue Kartoffel
- Grünkohl
- Buschbohnen
- Blumenkohl
- Brokkoli
- Spinat
- Rucola
- Kohlrabi
- Rote Bete
- Shizo
- Mizuna
- Bunte Möhren
- Jalapeno
- Habanero
- Knoblauch
Also Stifte in die Hand und Quadrate malen und die Pflanzen verteilen.
Große und wuchernde Sorten in den Norden, ist ja logisch, weil die sonst das ganze Beet beschatten.
Hier mein Plan nach mehreren Anläufen.
Das hat schon ein paar Stunden gedauert, denn ich habe mir dann doch die Mühe gemacht und versucht auf gute Nachbarschaft bei den Pflanzen zu achten. Ich musste viel nachlesen, denn als Gemüseanbau-Anfängerin, wußte ich nicht, dass man Katroffeln nicht neben Tomaten setzen sollte. Das Thema Fruchtwechsel werde ich in der Phase 6 behandeln, wenn es um die Nachsaat geht.
Ich bin noch unentschieden, wieviel Pflanzen ich selbst aus Samen vorziehen möchte und wo ich auf gekaufte Jungpflanzen setzen werde.
Bei uns geht im Freiland nichts vor Mitte Mai. Deshalb werde ich Mitte April mit dem Vorziehen von Shizo und Mizuna drinnen beginnen. Ob die Gummibärchen Blume, die ich zum Geburtstag geschenkt bekommen habe, in meinen Garten im Quadrat einziehem wird, das weiß ich noch nicht.
Ich finde die Idee völlig witzig und bin mal gespannt, ob die Ananasblume (Cephalophora aromatica) irgendwas mit Gummibärchen gemein hat.
Ende April findet den Pflanzentausch unseres Gartenbauvereins statt. Mal sehen, ob ich da was Passendes bekommen kann. Ein paar Chillis kann kann ich von meiner Freundin abstauben, die ist nämlich Weltmeiserin im Chillianbau.
Es ist schon fazinierend, dass aus nur 116 Samenkörnern ein vollständiger Garten im Quadrat wachsen kann.
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