Ein Apfelbaum gehört in jeden Garten. Dies ist eine Hymne an den Apfel. Unseren Apfelbaum haben wir als erwachsenen Baum gekauft. Er wurde in der Baumschule „vergessen“ und war bereits 10 Jahre alt. Die Baumschule brauchte den Platz und wir bekamen dieses Prachtstück sehr günstig, ein Grund einen Apfelbaum zu pflanzen.

Ich bin ungeduldig und nicht mehr so jung ist, daher lohnt die Investition in einen großen Baum. Dieser Apfel zog 2013 in unseren Garten ein und fühlt sich sauwohl. Er ist stark gewachsen und ragt er über weit über unseren Teich.

Die Sorte sollte Boskop sein, was ich mir nicht vorstellen kann. Die Äpfel sind vom Geschmack her zu wenig säurebetont, die Haltbarkeit liegt bei maximal acht Wochen, trotz idealer Lagerbedingungen in unserem Gartenkeller: kühl, trocken und schön vereinzelt.

Wenn wir nicht regelmäßig aussortiert hätten, wäre sicherlich ein Viertel der Ernte verdorben.
Boskop hin, Boskop her – unsere Äpfel schmecken auch pur!
130 Äpfel waren es in der Saison 2022, davon bestimmt 40 von den Vögeln angepickt und nicht mehr essbar. Bei dieser Menge und der relativ kurzen Haltbarkeit geriet ich im Herbst unter Produktionsdruck.
Meine Apfelrezepte 2022
Apfelmus für Verzweifelte
Wenn man keine Lust mehr und zu viele Äpfel hat, dann ist Apfelmus die schnellste Lösung.
Es ist eine außerdem eine dankbare Resteverwertung, wenn man vorher für Gelee heiß entsaftet hat.
Die Zubereitung ist denkbar einfach:
Äpfel waschen, vierteln und mit Kerngehäuse kochen. Alles in einen großen Topf geben und zu ¾ mit Wasser auffüllen. Gut 20 Minuten kochen lassen, bis die Äpfel zerfallen.
Entweder den Saft auffangen oder das feuchte Mus direkt pürieren, und danach durch ein Sieb streichen. Da ich keine flotte Lotte habe, streiche ich das Püree mit einem Teichschaber durch ein Haarsieb. Das ist etwas mühselig!
Alternativ kann man die Äpfel vom Kerngehäuse befreien, das erleichtert die Passierarbeit, wichtig immer mit Schale kochen – meine Gartenäpfel sind bio!
Französischer Apfelkuchen
Warum einen Apfelbaum pflanzen, damit man leckeren Apfelkuch genießen kann. Hier mein Lieblingskuchen, den habe ich schon im Jahresrückblick vorgestellt. Ich bin keine große Kuchenbäckerin, doch diesen Apfelkuchen habe ich bereits drei Mal gebacken, nicht nur weil die Äpfel verbraucht werden mussten.

Ein schlichter Apfelkuchen, der in seiner Einfachheit geradezu raffiniert schmeckt. Er ist ebenso unkompliziert wie schnell zubereitet. Das Originalrezept ist von de Buyer, ich habe es ein wenig verändert.
TEIG
- 95 g Dinkelmehl
- 95 g Maisstärke
- 135 g Zucker
- 90 g Bio-Vollmilch
- 30 g Ghee (geklärte Butter)
- 75 g Ei (abwiegen ist maximal 2 Eier)
- 15 g Backpulver (Weinstein)
- 5 leicht säuerliche Apfel geschält und in Spalten geschnitten
TOPPING
- 60 g Zucker
- 160 g Butter
- 30 g Ei (abwiegen ist maximal 1 Ei)
- 1 Vanilleschote
SO EINFACH GEHT ES:
Mehl, Stärke und Backpulver gut vermischen und sieben. Zucker, Milch, Eier und Ghee gut vermengen. Der Zucker darf nicht mehr knirschen, dann die Mehlmischung hinzufügen und gut verrühren und den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Tarteform geben. Den Teig eng mit Apfelspalten belegen. Backzeit 30 Minuten bei 160 ° Grad Umluft, ohne Vorheizen – das ist reine Energieverschwendung.
Während der Kuchen backt, bereite ich das Topping zu. Dazu die Butter schmelzen, vom Herd nehmen, Zucker hinzufügen und rühren bis nichts mehr knirscht. Jetzt die Eier einrühren und das ausgekratzte Vanillemark hinzugeben und gut vermischen. Nach Ablauf der Vorbackzeit verteile ich das Topping gleichmäßig mit einem Spatel über den Kuchen. Noch ungefähr 10 Minuten bei 180 ° Grad Umluft zu Ende backen.Der Kuchen sollte goldbraun aussehen.
Dann den Kuchen aus dem Ofen nehmen, kurz auskühlen lassen, dann stürzen und das Backpapier abziehen. Wenn der Kuchen komplett ausgekühlt ist, vorsichtig auf einer Servierplatte anrichten. Ich meine „VORSICHTIG“; der Kuchen ist nicht sehr stabil. Zum Schluß mit Puderzucker bestäuben.
Bon Appétit!
Apfelgelee ganz Einfach
Ich entsafte meine Äpfel heiß. Wenn man einen Entsafter oder Slow Juicer hat, kann man das auch kalt machen, aber da das Gelee sowieso gekocht wird, betreibe ich diesen Aufwand nicht.
Mein Standardprozedere:
Saft wiegen. Die Zuckermenge beträgt ⅓ der Saftmenge plus Pektin als Geliermittel. Ich kaufe online Bio-Apfelpektin und so eine Dose reicht für eine komplette Marmeladensaison.
Hier die Faustformel zur richtigen Dosierung des Pektins:
15g Pektin pro 1000 g Frucht/Saft.
Wenn man die Kerne bei der Saftherstellung mitgekocht hat, enthält des Saft natürliches Apfelpektin. Damit erhöht sich die Sicherheit, dass das Gelee auch fest wird.
Wie fest ein Gelee sein soll, ist reine Geschmackssache. Ich mag es löffelfest. Das gelingt mir nicht immer, manchmal wird es zu flüssig. Zu dünne Gelees gebe ich auf den Frühstücksquark.
Es ist wichtig, das Pektin vorher mit dem Zucker zu vermischen und es erst dann in den erkalteten Saft zu geben, sonst bilden sich unschöne Klümpchen.
Die Saft-Zuckermischung langsam erhitzen und 5 Minuten sprudelnd kochen.
Gelierprobe auf einem eiskalten Teller machen, wird die Masse schnell fest, ist das Gelee abfüllbereit. Wie immer sterile Gläser und Deckel verwenden. Ein wichtiger Helfer ist mein Einfülltrichter mit breitem Rand. Das Ding ist uralt, irgendein Erbstück und darf in meiner Geleeküche nicht fehlen.

Das Apfelgelee verfeinere ich mit Mandeln, Rosinen, Zimt und Zitronensaft.

Warum einen Apfelbaum pflanzen?
Wunderschöne Blüten, an denen ich mich nicht satt sehen kann, eine echte Bienenweide und Leckerbissen im Herbst für die Vögel.

Ich habe nachgezählt. Wir haben neben dem großen Apfelbaum am Teich noch vier weitere Exemplare in unserem Berggarten. Diese 4er Gruppe haben wir 2019 selbst veredelt. Die Edelreiser wuchsen an nur zwei Exemplaren an, diese Sorten habe ich mir nicht gemerkt. In Summe wachsen langsam 2 Wildäpfel und 2 No-Name-Äpfel. Diese vier Bäume sind immer noch winzig, daher lautet mein Rat:
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