Der Holunder steht seit 11 Jahren in unserem Garten. Wie es die Tradition verlangt, steht er an einer Hausecke und soll das Haus vor bösen Geistern beschützen. 2012 war das eher ein niedlicher Strauch. Inzwischen ist er groß geworden und hat jedes Jahre reichlich Blüten – daraus wird nun selbstgemachter Holundersekt.
Diesen Beitrag habe ich in 2020 geschrieben und nun gibt es ein kleines Update mit aktuellen Bildern, den der Baum ist inzwischen weiter gewachsen. Ich habe beim Nachmachen des Rezeptes ein paar Fehler gefunden, die ich nun korrigiert habe.
Eine ganz andere Perspektive aus dem Sommer 2023, aus einer anderen Perspektive. Der Pfad am Haus entlang Richtung Norden zum Kompost und zu meinem Quadratbeet wird mythtisch vom Holunder überdacht. Diese Formgebung verlangt jedes Jahr einen Schnitt, aber das geht beim Holunder wirklich problemlos.
Ich habe in den Jahren zuvor alles Mögliche aus Holunder gemacht.
- Ausgebackenen Blüten
- Getrocknete Blüten
- Holunderbeeren-Saft
- Holler Sirup
- Holunderblütengelee
Hier bin ich auf ein interessantes Rezept von Smarticular gestoßen.
DIES IST mein Weg zum ultimativem Blubb
25 Holunderblüten an einem sonnigen Tag sammeln, vorsichtig ausschütteln, damit kleine Insekten nicht mitverarbeitet werden. Die Holunderblüten so zurechtschneiden, dass möglichst wenig grüne Stängel überbleiben.
Das Ganze in ein großes Gefäß geben. Ich habe meinen 5-Liter-Suppentopf genommen. Dann eine Biozitrone abwaschen, aufschneiden und hinzufügen.
Nun 500 g Zucker in 500 ml warmen Wasser auflösen, gut rühren. Es sollen keine Zuckerkristalle sichtbar und hörbar sein. Dann 50 ml Bio-Balsamico-Essig von La Vialla (keine Werbung, sondern aus Überzeugung) hinzufügen und die Zucker-Essig-Lösung über Blütendolden gießen und mit weiteren 3,5 Litern Wasser auffüllen. Diese Mischung mindestens 48 Stunden an einem dunklen, kühlen Ort ziehen lassen.
Bei mir ein Termin-Chaos und so konnte ich erst nach fast 4 Tagen weitermachen. Das hat dem Sekt nicht geschadet. Auf dem Gäransatz hatte sich ein wenig zarter Schimmelflaum auf den oberen Dolden gebildet. Deshalb habe ich ganz vorsichtig die groben Teile mit dem Schaumlöffel entfernt. Die eigentliche Flüssigkeit wurde dann vorsichtig durch ein Baumwolltuch gefiltert.
Dann habe ich den Auszug in 2 große Einmachgläser mit Bügelverschluss abgefüllt und 14 Tage dunkel und kühl gären lassen.
Heute ist Zeit für die erste Verkostung. Beim Öffnen spürte ich deutlich den Druck. Es ist wirklich wichtig, Gefäße mit Bügelverschluss zu nehmen, sonst kann das Ganze leicht mal hoch gehen.
Es sind viele kleine Bläschen, also die Kohlensäure sichtbar. Ich habe mal einen halben Liter abgezweigt und in eine leere Tonic-Glasflasche abgefüllt, die sollte einem weiteren Druckaufbau gut standhalten können.
Der Geschmack ist leicht perlig, halb-trocken, mit einer leichten Apfel-Essig-Spitze – aber nicht unangenehm – unbedingt eiskalt genießen.
Wieviel Alkohol dieser selbstgemachte Holundersekt hat, weiß ich nicht ! Dazu hätte ich die Grad in Öchsle vorher und nacher bestimmen müssen. Das hab ich glatt vergessen! Beim nächsten Versuch werde ich dran denken, denn an meinem Holunder sind immer noch Blüten.
Schreibe einen Kommentar