Warum einen Apfelbaum pflanzen? Wunderschöne Blüten, an denen man sich nicht satt sehen kann, eine echte Bienenweide und Leckerbissen im Herbst für mich und die Vögel.
Ein Apfelbaum ist ein Muss für jeden Garten – eine Hommage an den Apfel. Unser Baum kam als ausgewachsenes Exemplar zu uns. In der Baumschule wurde er „vergessen“ und war bereits zehn Jahre alt, als wir ihn entdeckten. Da die Baumschule Platz brauchte, konnten wir dieses Prachtstück günstig erwerben – ein idealer Grund, einen Apfelbaum zu pflanzen.
Da ich ungeduldig bin und nicht jünger werde, war die Investition in einen großen Baum lohnenswert. 2013 zog unser Apfelbaum in unseren Garten ein, und seitdem gedeiht er prächtig. Er ist kräftig gewachsen und ragt heute weit über unseren Teich.
Die Sorte soll angeblich Boskop sein, doch ich habe Zweifel. Der Geschmack unserer Äpfel ist nicht so säurebetont, wie man es von Boskop erwarten würde, und trotz optimaler Lagerbedingungen in unserem kühlen, trockenen Gartenkeller halten sie maximal acht Wochen. Ohne regelmäßiges Aussortieren wäre sicherlich ein Viertel der Ernte verdorben. Ob Boskop oder nicht – unsere Äpfel schmecken wunderbar, auch pur!
In der Saison trägt unser Baum etwa 130 Äpfel, von denen rund 40 von Vögeln angepickt werden. Nach dem Sortieren und Entfernen fauler Stellen können diese Äpfel noch zu Mus verarbeitet werden. Bei dieser Menge und der kurzen Haltbarkeit gerate ich im Herbst regelmäßig unter Produktionsdruck.
Meine BESTEN Apfelrezepte
Apfelmus für Verzweifelte
Wenn die Lust nachlässt und die Äpfel sich stapeln, ist Apfelmus die schnellste Lösung. Es ist auch eine ideale Resteverwertung, wenn zuvor für Gelee heiß entsaftet wurde. Da ich das Mus regelmäßig mache, habe ich mir eine Flotte Lotte, ein manuelles Passiergerät, zugelegt. Das spart viel Zeit!
Zubereitung:
- Äpfel waschen, vierteln und mit Kerngehäuse in einen großen Topf geben.
- Den Topf zu drei Vierteln mit Wasser füllen und die Äpfel etwa 20 Minuten kochen lassen, bis sie zerfallen.
- Entweder den Saft abgießen oder das weiche Mus direkt pürieren und durch ein Sieb streichen.
- In die Flotte Lotte geben, drehen und passieren. Wer keine hat, kann einen Teigschaber nutzen, um das Püree durch ein feines Sieb zu drücken – etwas mühsam, aber es geht auch.
- Alternativ können die Äpfel vor dem Kochen vom Kerngehäuse befreit werden, um die Passierarbeit zu erleichtern. Wichtig: immer mit Schale kochen, denn meine Gartenäpfel sind bio! Außerdem enthält die Schale viel Pektin, was das Gelieren erleichtert.
Französischer Apfelkuchen
Warum einen Apfelbaum pflanzen? Um leckeren Apfelkuchen zu genießen! Hier mein Lieblingsrezept, das ich bereits im Jahresrückblick vorgestellt. Obwohl ich keine große Kuchenbäckerin bin, backe ich diesen Apfelkuchen mindestens dreimal pro Jahr – und nicht nur, weil die Äpfel weg müssen.
Das Originalrezept ist von de Buyer, ich habe es ein wenig angepasst.
TEIG
- 95 g Dinkelmehl
- 95 g Maisstärke
- 135 g Zucker
- 90 g Bio-Vollmilch
- 30 g Ghee (geklärte Butter)
- 75 g Ei (abwiegen ist maximal 2 Eier)
- 15 g Backpulver (Weinstein)
- 5 leicht säuerliche Apfel geschält und in Spalten geschnitten
TOPPING
- 60 g Zucker
- 160 g Butter
- 30 g Ei (abwiegen ist maximal 1 Ei)
- 1 Vanilleschote
SO EINFACH GEHT ES:
1. Mehl, Stärke und Backpulver vermischen und sieben. Zucker, Milch, Eier und Ghee gut verrühren, bis der Zucker sich aufgelöst hat. Dann die Mehlmischung hinzufügen und zu einem glatten Teig verarbeiten.
2. Den Teig in eine mit Backpapier ausgelegte Tarteform geben und eng mit den Apfelspalten belegen.
3. Bei 160 °C Umluft etwa 30 Minuten backen.
4. Für das Topping die Butter schmelzen, vom Herd nehmen, Zucker unterrühren und die Eier sowie das ausgekratzte Vanillemark hinzufügen. Gut vermengen.
5. Nach der Vorbackzeit das Topping auf den Kuchen streichen und bei 180 °C Umluft etwa 10 Minuten goldbraun fertig backen.
6. Den Kuchen auskühlen lassen, vorsichtig stürzen. Ich meine „VORSICHTIG“; der Kuchen ist nicht sehr stabil. Zum Schluß mit Puderzucker bestäuben. Bon Appétit!
Apfelgelee ganz Einfach
Ich entsafte meine Äpfel heiß. Wenn man einen Entsafter oder Slow Juicer hat, kann man das auch kalt machen, aber da das Gelee sowieso gekocht wird, betreibe ich diesen Aufwand nicht.
Mein Standardprozedere:
Saft wiegen. Die Zuckermenge beträgt ⅓ der Saftmenge plus Pektin als Geliermittel. Ich kaufe online Bio-Apfelpektin und so eine Dose reicht für eine komplette Marmeladensaison.
Hier die Faustformel zur richtigen Dosierung des Pektins:
15g Pektin pro 1000 g Frucht/Saft.
Wenn man die Kerne bei der Saftherstellung mitgekocht hat, enthält des Saft natürliches Apfelpektin. Damit erhöht sich die Sicherheit, dass das Gelee auch fest wird.
Wie fest ein Gelee sein soll, ist reine Geschmackssache. Ich mag es löffelfest. Das gelingt mir nicht immer, manchmal wird es zu flüssig. Zu dünne Gelees gebe ich auf den Frühstücksquark.
Es ist wichtig, das Pektin vorher mit dem Zucker zu vermischen und es erst dann in den erkalteten Saft zu geben, sonst bilden sich unschöne Klümpchen.
Die Saft-Zuckermischung langsam erhitzen und 5 Minuten sprudelnd kochen.
Gelierprobe auf einem eiskalten Teller machen, wird die Masse schnell fest, ist das Gelee abfüllbereit. Wie immer sterile Gläser und Deckel verwenden. Ein wichtiger Helfer ist mein Einfülltrichter mit breitem Rand. Das Ding ist uralt, irgendein Erbstück und darf in meiner Geleeküche nicht fehlen.
Das Apfelgelee verfeinere ich mit Mandeln, Rosinen, Zimt und Zitronensaft.
Warum einen Apfelbaum pflanzen?
Einen Apfelbaum zu pflanzen, lohnt sich aus vielen Gründen:
- Frische Früchte aus dem eigenen Garten: Nichts geht über den Geschmack von selbstgeernteten Äpfeln, die du frisch vom Baum pflücken kannst.
- Eine natürliche Bienenweide: Apfelbäume tragen mit ihren Blüten im Frühjahr zur Bestäubung bei und unterstützen die heimische Insektenwelt, insbesondere Bienen.
- Nachhaltigkeit und Selbstversorgung: Der eigene Apfelbaum reduziert die Notwendigkeit, Obst zu kaufen, und bietet eine nachhaltige Möglichkeit, die Familie mit gesunden Früchten zu versorgen.
- Vielfältige Verwendungsmöglichkeiten: Äpfel sind vielseitig in der Küche einsetzbar – von frischen Snacks über Apfelmus bis hin zu Kuchen und Gelees.
- Landschaftsverschönerung: Apfelbäume bereichern den Garten nicht nur durch ihre Ernte, sondern auch durch ihre Schönheit – von den Blüten im Frühjahr bis zu den farbenfrohen Früchten im Herbst.
Ich habe mal nachgezählt. Wir haben neben dem großen Apfelbaum am Teich noch vier weitere Exemplare in unserem Berggarten. Diese 4er Gruppe haben wir 2019 selbst veredelt. Die Edelreiser wuchsen an nur zwei Exemplaren an, diese Sorten habe ich mir nicht gemerkt. In Summe wachsen langsam 2 Wildäpfel und 2 No-Name-Äpfel. Diese vier Bäume wirken winzig,
Jetzt beim Update dieses Artikels noch ein Bild unseres selbstveredelten Baumes jetzt im Oktober 2024. Erer hat nach nun 6 Jahren 2 kleine schmackhafte Äpfel und ist knappe 2 m hoch.
Schreibe einen Kommentar